Experte: Informationsaustausch über Landsenkungen und unterirdisches Wassermanagement im Mekong-Delta erforderlich

Beschreibung

Dies ist die Stellungnahme eines unabhängigen Experten über die Ökologie des Mekong-Deltas, Nguyễn Hữu Thiện, in einem Workshop, der am 26. November organisiert wurde. Die Veranstaltung fand im Rahmen des Projekts „Governance of Land Subsidence and Groundwater Management for the Mekong Delta“ statt, das von der Regierung der Niederlande über die Botschaft der Niederlande  in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für natürliche Ressourcen und Umwelt (MONRE) finanziert wurde. Ausführungsorte des Projekts sind die Provinzen Bến Tre, Cần Thơ, Sóc Trăng, Kiên Giang.

Nach seiner Meinung  ist Landsenkung ein kritisches Thema im Mekong-Delta. Er erwähnte Daten von MONRE, die zeigen, dass die durchschnittliche Landsenkung in dieser Region 1 cm/Jahr beträgt. In einigen Gebieten sind es bis zu 5,7 cm/Jahr, während der Meeresspiegel 3 – 5 mm/Jahr ansteigt. Cần Thơ ist der Hotspot der Landsenkung mit einer Geschwindigkeit von über 5 cm/Jahr zwischen 2015 – 2019 (Daten des Interferometric Synthetic Aperture Radar (InSAR)). Zwischen 2005 – 2017 lag die Rate bei 4,37 cm/Jahr (MONRE-Daten). Auch Sóc Trăng ist mit einer rasanten Rate von 4,4 cm/Jahr zwischen 2005 – 2017 (MONRE-Daten) und 5 – 6 cm/Jahr zwischen 2015 – 2019 (InSAR-Daten) konfrontiert.

Die Landversenkung hat zu anderen Herausforderungen geführt, darunter das zunehmende Eindringen von Salzlösung in Oberflächen- und Grundwasser. Das Risiko des Untertauchens in das Meerwasser kann für einige Gebiete bis 2050 in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des Meeresspiegelanstiegs vorhergesagt werden.

Der natürliche Verdichtungsprozess und die übermässige Ausnutzung des Grundwassers wurden als zwei Hauptgründe für die großflächige Landsenkung im Mekong-Delta auf regionaler Ebene genannt. Um großflächige Schäden zu vermeiden, muss die Nutzung des Grundwassers auf ein nachhaltiges Maß beschränkt werden. Es gibt bereits ein Dekret 167/2018/ND-CP zur Beschränkung der unterirdischen Wassernutzung zwecks Kontrolle von Salzintrusion und Landabsenkung. Sperrgebieten werden festgelegt und bekanntgemacht, in denen Beschränkungsregelungen entsprechend den identifizierten Problemen dieser Gebiete angewendet werden. Aufgrund fehlender Daten, räumlicher Planung und fehlenden geeigneten Überwachungsnetzes, knapper Finanzmittel  und technische Kapazitäten sowie eingeschränkter regionaler Koordination usw,  stellt jedoch die Umsetzung dieses Dekrets eine Herausforderung dar. Daten über die Landsenkungen und Grundwasserentnahmen sind beispielsweise nur auf regionaler Ebene verfügbar, nicht auf Provinzebene. Daher ist es schwierig, vollständige Karten zu Sperrzonen zu entwickeln. Thiện empfahl auch, eine Masterplanung der Grundwasserresourcen  im Mekong Dela zu erstellen. Außerdem sollte die Koordinierung in der Region und der Mechanismus für den Informationsaustausch gefördert werden. Schließlich sollte das Dekret 167 in andere Richtlinien integriert und Sanktionsmaßnahmen von Verstößen ergänzt werden

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Quellen & weitere Informationen: “Chia sẻ thông tin quản trị sụt lún đất và quản lý nước ngầm tại ĐBSCL” auf https://www.vietnamplus.vn  and “Low-lying Mekong Delta deals with worsening land subsidence” auf https://vietnamnews.vn, abgerufen am 29 November 2021.

 

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