Erfahrungaustausch zu Biomassstrom ist der Inhalt eines Online-Workshops, der am 25. November von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und dem Ministerium für Wirtschaft und Handel (MoIT) gemeinsam veranstaltet wurde. Obwohl Vietnam über ein großes Potenzial für Biomasseenergie verfügt, bleibt die Nutzung von Biomasseressourcen noch begrenzt, sagte Phạm Nguyên Hùng, stellvertretender Leiter des Department of Electricity and Renewable Energy vom MoIT. Im Jahr 2020 machte die installierte Leistung des Biomassestroms weniger als 1 % der insgesamt installierten Leistung von 75.000 MW aus und nur 0,1 % wurde ins Netz eingespeist.
Trotz vieler Maßnahmen der vietnamesischen Regierung verbessert sich die installierte Biomasseleistung bislang nicht. Es erfordert einen besseren Lösungsansatz , um Investoren anzuziehen und die Entwicklung von Biomassekraftwerken zu stärken. Mathias Eichelbronner, GIZ-Experte, stellte fest, dass der laufende Mechanismus der Einspeisevergütung (FIT gemäß Beschluss Nr. 08/2020/QĐ-TTg aus dem Jahr 2020) in Vietnam nicht attraktiv genug ist und nur uneffiziente Technologien der Biomasseenergie begünstigt. Vietnam sollte angesichts der Investitionseffizienz in den nächsten 10 bis 20 Jahren Maßnahmen zur Förderung modernerer Technologien und höherer Kapazitäten in Betracht ziehen. Insbesondere bedarf es eines Mechanismus zur Unterstützung der Menschen, die in Rohstoffgebieten leben, und zur Unterstützung der Mechanisierung im Hinblick auf eine kohlenstoffarmen Energieentwicklung.
Nguyễn Anh Tuấn vom Institute of Energy unter MoIT zeigte zusätzliche Herausforderungen für die Biomasse- Stromerzeugung in Vietnam auf, darunter saisonale Veränderungen des Kraftstoffpreises, die Erstinvestitionen, mangelnde Entwicklungserfahrung und Mangel an qualifizierte Ingenieure und Arbeiter. Die Schwierigkeit, die Bauträger bei der Entwicklung von Projekten auszusetzen haben, ist das Rennen um die Landgewinnung für die Kraftstoffproduktion sowie für die Land- und Forstwirtschaft.
Biomasse ist weltweit der viertgrößte Energieträger und deckt 14 – 15 % des Weltenergieverbrauchs ab. Vietnam hat ein enormes Potenzial für Biomasse-Energieressourcen, einschließlich landwirtschaftlicher Reststoffe (z. B. Bagasse, Stroh, Reishülsen, Kaffeeschalen, Kokosfasern, Holzreste), Abfall, städtisches Abwasser usw. Wenn diese Ressourcen nicht genutzt oder behandelt werden, werden sie enorme Verschmutzungsquellen sein, die negative Auswirkungen auf die Natur und die menschliche Gesundheit hervorbringen. Darüber hinaus kann Biomasse-Energie Vietnam maßgeblich dabei helfen, die Verpflichtung zu national festgelegten Beiträgen (NDC im Rahmen des Pariser Abkommens), die grüne Wachstumsstrategie und nachhaltige Entwicklungsziele (SDG 2030) zu erreichen. Jährlich werden 60 Millionen Tonnen Biomasse aus landwirtschaftlichen Reststoffen erzeugt, von denen 40 % für den Energiebedarf der Haushalte und die Stromerzeugung verwendet werden. Derzeit gibt es in Vietnam etwa 10 Biomassekraftwerke. Dennoch wurden nur Leistungen von drei Projekte im National Load Dispatch Center (d. h. Einspeisung in das nationale Netz) aufgenommen, darunter eine Anlage im Industriegebiet Phú Yên, eine Anlage von An Khê in Gia Lai und ein Bourbon-Plan in Tây Ninh.
Quellen & weitere Informationen: “Kinh nghiệm phát triển dự án điện sinh khối tại Việt Nam” unter https://www.moitruongvadothi.vn, “Điện sinh khối: tiềm năng phát triển và thách thức về giá nguyên liệu” unter https://thesaigontimes.vn, “Chia sẻ kinh nghiệm phát triển dự án điện sinh khối tại Việt Nam” unter https://tietkiemnangluong.com.vn, “Another step in developing renewable energy in Vietnam: Increase of biomass FIT has been approved’ unter http://gizenergy.org.vn, and “Climate Protection through Sustainable Bioenergy Markets in Viet Nam (BEM)” unter https://www.giz.de, abgerufen am 1. Dezember 2021.